Ausgebürstetes Fell kann Wildvögeln schaden

Aufgrund von vermehrt aufgefundenen toten Kohlmeisennestlingen in den Niederlanden wurde dort eine Studie zum Auffinden der Ursache durchgeführt.

Aus allen Landesteilen sammelte man tote Nestlinge und untersuchte sie auf Schadstoffe. Dabei wurden 26 verschiedene Pestizide gefunden, darunter Herbizide (Unkrautvernichtungsmittel) und Fungizide (Mittel gegen Pilzbefall), die mit dem Futter der Vögel aufgenommen werden. Außerdem analysierte das Labor Insektizide, die zur Bekämpfung von Ektoparasiten beim Haustier zum Einsatz kommen.

Da Meisen und andere Wildvögel gerne Tierhaare als Nistmaterial verwenden, wurde geschlussfolgert, dass die gefundenen Insektizide so über die unbefiederte Haut der Nestlinge aufgenommen worden sind.

Die Belastung mit Schadstoffen ist neben mangelnder Vielfalt und Verfügbarkeit von Insekten als Futterquelle als weiterer Faktor des Rückganges der Vogelwelt zu werten.

Deshalb gilt: wenn Hunde und Katzen mit Antiparasitika zur äußerlichen Anwendung (Lösungen zum Auftropfen, Halsbänder, Puder, Sprays) behandelt wurden, sollten ausgebürstete Haare unbedingt im Hausmüll entsorgt bzw. die Tiere nicht im Freien ausgebürstet werden.

Natürlich gehört der Verzicht des Einsatzes von chemischen Pflanzenschutzmitteln mit zu den Maßnahmen für einen wirksamen Vogelschutz.

Quelle: Deutsches Tierärzteblatt Mai 2020

Dr. Gürtler

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